Flachland-Mähwiesen
Wem geht beim Anblick einer bunten, blumenreichen Wiese nicht das Herz auf? In der heutigen, intensiv genutzten Kulturlandschaft sehen wir aber häufig an Stelle dessen monotones Grünland. Sehr viele Wiesenpflanzen stehen auf der Roten Liste und sind als gefährdet eingestuft. Doch der Kreis Wesel mit seinen vielfältigen Naturräumen hat nach wie vor viel Potenzial für wunderschöne Wiesen-Typen sehr unterschiedlicher Ausprägung. Namengebend für die im Tiefland vorkommenden Wiesen ist der Glatthafer, ein hochwüchsiges Gras, das typischerweise in Wiesen, aber auch an Straßenrändern oder in Säumen wächst. Befindet sich die Weise auf trockenem, basenreichem Boden und herrscht ein gemäßigtes Klima vor, kann sich ein sehr bunter Wiesentyp, die Salbei-Glatthaferwiese ausbilden. Solche Bedingungen finden wir heute fast nur noch an den Deichen entlang des Rheins.
Charakteristische Pflanzen dieses Wiesen-Typs sind der tiefblau leuchtende Wiesen-Salbei, die kugeligen Köpfe des Kleinen Wiesenknopfs und die zarten, rosa bis fliederfarbenen Blüten der Wiesen-Witwenblume und Tauben-Skabiose. Hinzu kommen die häufigere und bekanntere Wiesen-Margerite und Wiesen-Flockenblume.
In der Vergangenheit Jahren haben die Fachwissenschaftler der Biologischen Station im Kreis Wesel schon an anderen Stellen im Kreis Wesel Aktivitäten entwickelt, aus dem grünen Einerlei bunte Wiesen zu schaffen. Auch hier im Orsoyer Rheinbogen ist es uns ein großes Anliegen, die inzwischen so selten gewordenen „Flachland-Mähwiesen“ zu fördern. Die reichen Erfahrungen und Erkenntnisse aus den anderen Projekten waren uns dabei sehr nützlich, im Rahmen des Life-Projektes insgesamt 17,3 ha artenreiches Grünland im Orsoyer Rheinbogen neu anzulegen bzw. zu optimieren.