Wasservögel

Wo flache Wasserflächen und das angrenzende Grünland ineinander übergehen und wechselfeuchte bis wechselnasse Bereiche entstehen, fühlen sich Vögel wohl, die man zunächst einmal gar nicht hier erwarten würde. Denn in der mitteleuropäischen Kulturlandschaft sind auch ein paar Entenarten als Grünlandvögel zu bezeichnen. Zu den besonderen Kostbarkeiten dieser Vogelgruppe zählt zum Beispiel die Knäkente (Anas querquedula). Sie ist die einzige Gründelente, die sich nur im Sommer bei uns aufhält, denn zur Überwinterung zieht sie ins tropische Afrika. Flach überstaute Grünlandflächen, Blänken und flache Wiesentümpel wählt sie bei uns besonders gerne als Sommerlebensraum aus. Hier baut sie die gut versteckten Nester und findet im angrenzenden Flachwasser ihre Nahrung, die sowohl aus wirbellosen Kleintieren wie auch aus pflanzlicher Kost besteht. Als Brutvogel nur unwesentlich häufiger als die Knäkente ist bei uns die Löffelente (Anas clypeata). Auch sie brütet gerne in nassem Grünland, an Blänken und Gräben und an nährstoffreichen Gewässern aller Art. Der auffällig breite Schnabel ist bestens dazu geeignet, Kleinlebewesen wie pflanzliches oder tierisches Plankton aus dem Wasser zu seihen.

 

Die Schnatterente (Anas strepera) ist ein relativ neuer Brutvogel am Niederrhein. Von Brutgebieten in den asiatischen Steppen ausgehend, hat sie ihr Brutareal in den letzten 200 Jahren nach Mitteleuropa ausgeweitet. Die ersten Bruten am Niederrhein fanden Anfang der 1980er Jahre statt und noch ist sie ein seltener Brutvogel bei uns. In feuchtem, extensiv bewirtschafteten Grünland baut sie ihr gut verstecktes Nest. Weil sie wie die Knäk- und die Löffelente damit erst relativ spät im Frühjahr beginnt, bergen frühe Mahdtermine für die Gelege aller drei Arten ein hohes Risiko.