Die Vorgeschichte

Das Rheinvorland im Orsoyer Rheinbogen bietet unentbehrlichen Lebensraum für zahlreiche seltene und geschützte Tier- und Pflanzenarten und ist deshalb Teil nationaler und internationaler Schutzgebietskulissen. Doch trotz der Ausweisung als Naturschutzgebiet, FFH-Gebiet, als Teil des Vogelschutzgebietes „Unterer Niederrhein“ und des RAMSAR-Gebietes „Unterer Niederrhein“ haben sich die Lebensbedingungen für viele der hier lebenden Arten in den letzten drei Jahrzehnten verschlechtert. Als Folge gingen ihre Bestände immer weiter zurück und viele von ihnen sind heute auf der Roten Liste der gefährdeten Arten zu finden.

 

Das Maßnahmenkonzept Vogelschutzgebiet Unterer Niederrhein

Um dieser Besorgnis erregenden Entwicklung entgegen zu steuern, hat sich das Land Nordrhein-Westfalen 2009 verpflichtet, ein Maßnahmenkonzept (MAKO) für das Vogelschutzgebiet aufzustellen und umzusetzen.

 

Dieses MAKO liegt seit Februar 2011 vor. Darin sind Faktoren, die die Gefährdung der Arten beeinflussen sowie Maßnahmenvorschläge, um diesen gegenzusteuern, im einzelnen aufgeführt. Doch Maßnahmen, die Erfolg haben sollen, bedürfen einer sorgfältigen Planung auf der Grundlage von fundierten, ortsbezogenen Untersuchungen. Ihre Umsetzung muss fachlich begleitet und später evaluiert und ggf. angepasst werden. Eine Menge Arbeit und auch finanzielle Mittel werden erforderlich. Um solche Umwelt- und Naturschutzaufgaben in den wertvollsten europäischen Schutzgebieten stemmen zu können, gibt es das Life-Programm der EU.

 

 

Das Ziel des Projekts

Die Biologische Station im Kreis Wesel wollte diese Aufgaben für den Orsoyer Rheinbogen als Teil des Vogelschutzgebietes in Angriff nehmen – und so wurde unser Vorhaben ein Life+ Projekt. Übergeordnetes Ziel war es, den Erhaltungszustand von Arten und Lebensräumen europäischer Bedeutung zu verbessern – oder anders ausgedrückt: diese als Teil des europäischen Naturerbes für nachfolgende Generationen zu erhalten.

 

Zugeschnitten auf den Orsoyer Rheinbogen heißt das konkret:

 

Die Lebensraumqualität für die Zielarten, darunter Uferschnepfe, Rotschenkel, Kiebitz und Kreuzkröte, wurde durch gezielte Maßnahmen verbessert. Den Beständen des FFH-Lebensraumtyps „Flachland-Mähwiesen“, die zum Teil in einem schlechten Erhaltungszustand sind, wurde zu einer besseren, auch in Zukunft gesicherten Qualität verholfen und ihre Bestände vergrößert. Nicht zuletzt sollten die Menschen, die das Gebiet nutzen, dafür sensibilisiert werden, dass sie Teil ihrer Umwelt sind und einen maßgeblichen Einfluss auf den Erhalt ihrer einmaligen, wertvollen Lebensräume ausüben.