Entfernen unerwünschten Aufwuchses vom Gewässerrand
Wenn von „unerwünschtem Aufwuchs“ die Rede ist, spricht hier nicht der Gärtner, der seine Beete „sauber“ sehen will. Wer bereits im Kapitel über die Grünlandvögel gelesen hat, wird vielleicht schon ahnen, warum an dem altarmähnlichen Stillgewässer in unserem Projektgebiet Büsche, Bäume und dichte Staudenbestände fehl am Platze sind – Uferschnepfe, Rotschenkel und Kiebitz heißen nicht umsonst Wiesenvögel!
Das flache Gewässer erfreut sich wachsender Beliebtheit als Brut- und Rastplatz für Limikolen und Enten. Doch durch Samenanflug hatte hier Weiden- und Pappelaufwuchs Fuß gefasst und sich am Ufer sowie in Richtung des umgebenden Grünlandes ausgebreitet. Hätten wir nicht gehandelt, wäre in kurzer Zeit der Zugang zum Ufer durch Gebüsche verstellt gewesen. Die genannten Arten hätten dem Gewässer den Rücken gekehrt, denn Wiesenvögel sind eben keine Gebüsch- oder Waldvögel…
Die Maßnahme wurde im Herbst 2015 in 3 Teilbereichen mit einer Gesamtfläche von 3 ha umgesetzt. Dabei handelte es sich vor allem um Pappel- und Weidenjungwuchs, der bodennah herunter geschnitten und entfernt wurde. Das Freistellen der Ufer war gleichzeitig Vorbereitung für eine weitere unserer Maßnahmen und macht letztlich dadurch erst Sinn: Die Einführung einer grünlandvogelgerechten Bewirtschaftung, die auch die Uferbereiche einbezieht, wird verhindern, dass unerwünschter Aufwuchs erneut Fuß fassen kann. Das Problem von verstellten Ufern wird dadurch zukünftig nicht mehr auftreten.
Von der Maßnahme profiteren nicht nur die Wat- und Wiesenvögel, sondern auch die amphibischen Bewohner: Der Weg ins Laichgewässer ist für Molch und Co. wieder frei! Durch die Einführung einer grünlandvogelgerechten Beweidung, an dieser Stelle mit Wasserbüffeln, wird gewährleistet, dass dies auch zukünftig so bleibt.