Amphibien

Ein schnurrendes Knarren, das vor allem in den Nachtstunden ertönt, verrät die ruffreudige Kreuzkröte (Bufo calamita), die als Pionierart besonders in den Auen, aber heute auch auf Industriebrachen, etwa im Ruhrgebiet weitab größerer Gewässer angetroffen werden kann. Flache Gewässer, sei es überstautes Grasland, flache Blänken oder wassergefüllte Wagenspuren, sind ihre bevorzugten Laichgewässer. Hier konzentrieren sich oftmals viele Tiere auf kleiner Fläche, denn geeignete Laichgebiete sind rar geworden in der heutigen Kulturlandschaft. Häufig sind die Laichgewässer völlig frei von Pflanzen und nur wenige Wochen wasserführend, wo die Laichschnüre gut zu erkennen sind. Die kurze Entwicklungszeit der Quappen ermöglicht aber dennoch die erfolgreiche Fortpflanzung.

 

Nicht minder auffällig sind die Chöre der Kleinen Wasserfrösche (Rana lessonae), die an warmen Tagen auch in der hellen Tageshälfte zu vernehmen sind. Wasserfrösche nutzen im Gegensatz zur Kreuzkröte eher größere besonnte und pflanzenreiche Gewässer. Dort sitzen sie in der Ufervegetation und springen bei Annäherung platschend ins Wasser und bleiben dort zunächst verborgen. Vorsichtig die Umgebung musternd tauchen sie dann nach und nach wieder auf und stimmen ihre zuvor unterbrochenen Konzerte wieder an. Im Gegensatz zu der kehlständigen Schallblase der Kreuzkröte finden sich beim Wasserfrosch zwei Schallblasen seitlich am Kopf. Typisch für die einheimischen Frösche legen Wasserfrösche ihre Eier in Klumpen ab.

 

Sind die Frösche und Kröten oftmals schon aufgrund ihrer Rufe zur Fortpflanzungszeit gut zu hören, so trifft dies auf die Molche nicht zu. Daher sind sie erheblich weniger auffällig und entweder zufällig oder aber nach gezielter Suche aufzuspüren. Im Orsoyer Rheinbogen wurde der Kammmolch (Triturus cristatus) an zwei kleinen Weihern zufällig entdeckt. Der Kammmolch ist der größte der heimischen Molche. Mit dem hohen gezackten Rückenkamm sind die Männchen während der Fortpflanzugszeit imposante Erscheinungen, die vor allem in pflanzenreichen Gewässern anzutreffen sind. Das Weibchen klebt die Eier einzeln an Wasserpflanzen, bei rund 200 Eiern ein mühseliges Geschäft.